Wien

Stadtentwicklung im Zeichen von Klimaresilienz und Nachhaltigkeit

Während urbane Gebiete durch Wärmeinseln, Hitzewellen und Sommersmog immer sensibler für den Klimawandel werden, beschleunigt sich zugleich das städtische Wachstum. Mit „Kennedy Garden“ in Wien realisiert die BUWOG als einer der führenden Komplettanbieter am österreichischen Wohnimmobilienmarkt ein Stadtentwicklungsprojekt, das Klimaschutz und Energieeffizienz vereint. Für Planung und Architektur erhielt das Projekt das Greenpass-Zertifikat in Silber. Einen entscheidenden Beitrag für eine ganzheitlich energieeffiziente Fassade leistet dabei der Schöck Isokorb. Das tragende Wärmedämmelement trennt als Teil der Statik thermisch die komplex angeordneten Loggien und Balkone und reduziert dadurch Wärmebrücken auf ein Minimum.

Der Gebäudesektor ist einer der größten Verursacher von Treibhausgasen und daher ein wichtiger Hebel, um das Ziel der österreichischen Bundesregierung, bis 2040 klimaneutral zu werden, zu unterstützen. Die BUWOG ist als einziges Immobilienunternehmen Teil des klimaaktiv Pakt des Bundesministeriums für Klimaschutz und hat schon zahlreiche nachhaltige Projekte im Neubau und im Bestandsbereich umgesetzt. Im 14. Wiener Bezirk Penzing, unweit der namensgebenden Kennedybrücke, entsteht im Auftrag der BUWOG seit September 2020 der „Kennedy Garden“, ein Vorzeigeprojekt für nachhaltiges und zeitgemäßes Wohnen. Sechs architektonisch individuell gestaltete Baukörper verteilen sich über das Gelände und bieten zusammen Raum für 512 Wohnungen. Charakteristisch für das neue Wohnviertel sind eine durchgrünte Parklandschaft und private Freiflächen für künftige Bewohner. Aus Sicht der BUWOG ist das Projekt richtungsweisend für eine klimasensible Quartiersentwicklung. „Der urbane Raum leidet zunehmend unter dem Klimawandel. Die Erwärmung zu bremsen und Belastungen für die Bewohner:innen zu verringern, ist auch Aufgabe der Bauwirtschaft“, sagt BUWOG-Geschäftsführer Andreas Holler. „Mit dem Projekt Kennedy Garden zeigen wir, dass sich nachhaltige Wohnqualität gemeinsam mit städtebaulichen Zielen umsetzen lässt. Das Greenpass-Zertifikat in Silber bestätigt das.“

Lebenswerte urbane Räume als Ziel

Die Greenpass Certification ist ein wissenschaftlich entwickeltes, standardisiertes Prüfverfahren, um die klimabezogene Aufenthalts- und Lebensqualität, die Wirtschaftlichkeit und Wirkung eines Projektes zu optimieren und zu unterstützen. Die Zertifizierung liefert damit den ersten international gültigen Qualitätsnachweis für die Klimaresilienz von Gebäuden, Quartieren und Freiräumen im Neubau und im Bestand. Weltweit ist Greenpass die erste gesamtheitliche Software-as-a-Service-Lösung für klimasichere Architektur und Stadtentwicklung. Sie zeigt die Auswirkungen von Gebäuden, urbanen Räumen und Infrastruktur auf die städtische Umwelt auf und macht sie vergleichbar. Stadtplaner und Architekten unterstützt das Greenpass-System dabei, lebenswerte Städte und Gebäude mit hoher Klimaresilienz zu schaffen. Die Bewertung umfasst dabei die Analyse und Simulation von 28 Indikatoren aus den 6 urbanen Wirkungsbereichen Klima, Wasser, Luft, Biodiversität, Kosten und Energie.

Geringer Heizwärmebedarf

Bei der Wärmeversorgung setzt die BUWOG in „Kennedy Garden“ auf effiziente Gas-Brennwerttechnik in Kombination mit Erdwärmepumpen, die wann immer möglich solar angetrieben werden. Dank guter Dämmung mittels eines Wärmedämmverbundsystems und Dreifachverglasung erzielen die Gebäude mittlere U-Werte zwischen 0,245 und 0,420 W/m²K mit einem Heizwärmebedarf (HWB Ref,SK), der sich je nach Wohnung auf nur rund 18 bis 38 kWh/m²a beläuft.

Wärmebrücken an auskragenden Bauteilen lassen sich optimieren

Teil der ganzheitlich energieeffizienten Fassade im ersten Bauabschnitt im „Kennedy Garden“ ist der Schöck Isokorb. Am zentralen Baukörper mit H-förmigem Grundriss – „Magnolia“ genannt – sichert das tragende Wärmedämmelement den bauphysikalischen Anschluss der Wandscheiben inklusive der unterschiedlich angeordneten Balkone und Loggien und trägt damit zum nachhaltigen Bauen bei. Denn ohne fachgerechte Dämmung würden die zahlreichen Auskragungen wie Kühlrippen wirken, die Heizkosten in die Höhe treiben und die Klimaverträglichkeit des Gebäudes senken. Außerdem führen ausgekühlte Decken und Wände zu einem erhöhten Schimmelrisiko. Das mindert nicht nur die Wohnqualität, sondern gefährdet neben der Gesundheit der Bewohner auch die Bausubstanz und den Wertbestand.

Für die Wandanschlüsse wurde der Isokorb in Beton-Fertigteile integriert. Diese stellte Mischek Systembau, eine Tochter des Generalunternehmers STRABAG, in verschiedenen Formaten und Dimensionen her. Die Wandscheiben reichen zum Teil über drei Geschosse und bilden die Haupttragstruktur für die Balkonplatten.

Vordefinierte Anschlüsse im Fertigteil, teils hohe Lasten und verschiedene Einbausituationen verlangten eine individuelle Auslegung der wandtragenden Wärmedämmelemente. Entsprechend fertigte Schöck sie als Sonderbauteile. Standardelemente für Balkonanschlüsse wurden zur Verformungsbegrenzung sowie bei punktuellen Lastspitzen im Eckbereich und in Bereichen mit großen Spannweiten ergänzt. Jernej Standeker, Leiter der Anwendungstechnik von Schöck in Wien: „Wir unterstützen mit unseren Produkten wirtschaftliches Bauen und Energieeinsparung. Kennedy Garden ist ein ganzheitlich klimasensibles Projekt – ohne Abstriche bei der architektonischen Attraktivität. Das passt perfekt zu unserer Vorstellung von Nachhaltigkeit.“ Die gesamte Fertigstellung des „Kennedy Garden“ soll bis Frühjahr 2023 erfolgt sein. In vielen weiteren Gebäuden wird auch da der Schöck Isokorb eine tragende Rolle übernehmen.

 

Bautafel

Bauherr: BUWOG Penzinger Straße 76 GmbH, Wien
Generalunternehmen: STRABAG AG, Wien
Fertigteillieferant: Mischek Systembau GmbH, Gerasdorf bei Wien
Bauzeit: September 2020 bis Frühjahr 2023
Architekten: LOVE architecture and urbanism, Graz („Magnolia“„ „Hortensia“, „Primula“ und „Calla“, 274 Eigentumswohnungen); DELTA PODS Architects, Wien; („Lavendula“, 114 Mietwohnungen); clemens kirsch architektur, Wien („Orchidea“, 124 Mitwohnungen im Rahmen der Wiener Wohninitiative)
Tragwerksplanung: Toms Ziviltechniker GmbH, Krems
Schöck Produkte: Isokorb T Typ WL-WU (auskragende Wände), Isokorb T Typ KL-O (freikragende Balkone mit Höhenversatz), Isokorb T Typ QP (Loggien)

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