‚Neuhegi‘ heisst ein rasch wachsender Stadtteil von Winterthur, der zu einem von elf Zentrumsgebieten von kantonaler Bedeutung gehört. Hier sollen dereinst rund 4000 Menschen wohnen und mindestens so viele arbeiten. Die Wohnüberbauung ‚sue&til‘ mit über 300 Einheiten wird für einen Teil von ihnen ein neues Zuhause sein.
Neuhegi ist bereits heute ein vielfältiger und zukunftsgerichteter Stadtteil, wo international tätige High-Tech-Firmen angesiedelt sind. Hier befindet sich auch die schweizweit erste Null-Energie-Wohnüberbauung, und mit dem Eulachpark ist der grösste Winterthurer Park am Entstehen. Der aus 20 Gebäuden bestehende Komplex sue&til ist umgeben von zahlreichen Neubauten, die in den letzten Jahren realisiert worden sind. Über 300 Eigentums- und Mietwohnungen aller Grössenordnungen werden für eine gute Durchmischung der Bewohnerinnen und Bewohner sorgen, während das Sockelgeschoss für Läden und Gewerbe vorgesehen ist. Dem Mix von Wohnen und Arbeiten liegt die Idee des „Hybrid Cluster“ zugrunde: Die Strukturierung des Areals in Baufelder, die mit einem präzis zugeschnittenen Planungspaket für verschiedene Nutzungen geöffnet werden.
Der Neubau ist städtebaulich als klassische Blockrandbebauung konzipiert, die einen weitläufigen, verwinkelten Hof umschliesst. Es entsteht eine räumlich und strukturell zusammenhängende Überbauung, die sich über das ganze Areal erstreckt. sue&til vernetzt sich so mit dem umliegenden Freiraum bis zum Eulachhof. Aussen herum gliedern Grünzonen mit Sitzgelegenheiten und Spielplätzen, sogenannte Pocketparks, das Objekt in öffentliche und private Bereiche. Das nach Minergie-Standard zu erstellende und mit Fernwärme beheizte Gebäude wurde energietechnisch nach den Zielsetzungen der 2000-Watt-Gesellschaft entwickelt. Diese Vorgaben berücksichtigen im Speziellen die graue Energie bei der Gebäudeerstellung, die Betriebsenergie und die durch den Gebäudestandort verursachte Mobilität.
Die beiden Attika-Ebenen im 4. und 5. Stock sind deutlich terrassiert, was das Gesamtvolumen präzise gliedert und die Fassaden belebt. Darunter liegen zwei Vollgeschosse mit Loggia-Wohnungen sowie das überhohe Erdgeschoss als Sockel. Untergeschoss, Erdgeschoss und Treppenkerne sind in Massivbauweise erstellt, die übrigen Geschosse und die Fassade ganz in Holzbauweise. Beide Konstruktionsweisen erlauben einen hohen Vorfertigungsgrad, wodurch unter anderem die Erstellungsphase verkürzt werden kann. Wie Solitäre wurden die Steigzonen schon früh hochgezogen; an ihnen sind die in Holz ausgeführten Obergeschosse aufgehängt.
Die Treppenelemente aus Beton für die insgesamt 20 Steigzonen wurden im Fertigteilwerk vorfabriziert. Dabei goss man gleich die Schöck Tronsole Typ T mit ein, die zwei Funktionen erfüllt: Sie ist tragendes Armierungsteil für den Treppenlauf und koppelt diesen schalltechnisch vom Podest aus Ortbeton ab. Das integrierte, von Schöck entwickelte Elastomerlager Elodur absorbiert den Trittschall, und die Tronsole als Ganzes erfüllt die Anforderungen an die Feuerwiderstandsklasse R90.
Das gerade Fugenprofil erleichtert nicht nur die Planung des Stufenmasses, sondern ermöglicht einfaches Abschalen im Elementwerk und auf der Baustelle. Für Architekten zählt jedoch auch die Ästhetik, wie Christoph Helmdach von weberbrunner architekten bestätigt: “Die Treppenuntersicht bietet beim Podest, wo zwei Treppenläufe rechtwinklig aufeinandertreffen, ein harmonischeres Fugenbild. Bei anderen Lösungen sind die Fugen versetzt. Das hat mitunter den Ausschlag gegeben, diesen geraden Tronsolen-Typ einzusetzen.“
Mit dem Erscheinen der neuen DIN 4109 „Schallschutz im Hochbau“ wurden in Deutschland Anfang Juli 2016 die Anforderungen an Treppen, aber auch die Nachweisführung verschärft. Ein Nachweis für Treppen kann nun auf Grundlage von Messwerten nach DIN 7396 erfolgen. Alle Schöck Tronsole Typen sind entsprechend geprüft und erreichen im Nachweisverfahren nach DIN 4109 weiterhin die erhöhten Schallschutzanforderungen.