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Exklusive Büro- und Wohnanlage nach Minergie-Standard

In Genf wird zurzeit ein Bauprojekt für eine exklusive Büro- und Wohnanlage umgesetzt. Die renommierte Schweizer Bau- und Baudienstleistungsunternehmung Implenia vertraut bei der tragenden Anschlussbewehrung der umlaufenden Balkone auf die Isokorb-Technologie von Schöck. Durch die massgeschneiderten Isokorb-Typen werden Wärmebrücken effektiv reduziert und ermöglichen damit den Bau nach Mingerie-Standard. Die eingesetzten Isokorb-Typen der neuesten XT-Baureihe sind für auskragende Bauteile zugelassen und dank ihrer extrem geringen Wärmeleitfähigkeit für Passivhäuser zertifiziert. Sie sorgen zudem um einen bis zu 50 Prozent verbesserten Trittschallschutz.

Wohnen, Arbeiten und Einkaufen in einem Quartier mit besonders hoher Lebensqualität – dies ist der Anspruch von Implenia beim Projekt „Coupe Gordon Bennett" in Genf-Vernier. Bis zur geplanten Fertigstellung im Frühjahr 2012 werden auf dem ehemals als Werkhof und Lager genutzten Gelände des Bauherren – neben rund 16.000 Quadratmetern Büro- und Gewerbefläche  – 277 hochwertig ausgestattete Wohnungen entstehen.

Umlaufende Balkone prägen Fassadenbild

Das Genfer Architekturbüro LRS Architekten Sàrl überzeugte die Jury bei dem projektbezogenen Architekturwettbewerb mit einem städtebaulich durchdachten und entwicklungsfähigen Entwurf. Dabei waren für das Grundstück fünf kompakte mehrgeschossige Baukörper vorgesehen. Das Architekturbüro war auch für die Gestaltung der Gebäude A und B zuständig. Die beiden nachfolgend platzierten Architekturbüros übernahmen die Detailplanung der drei anderen Gebäude C, D und E. Während Gebäude A als Verwaltungsgebäude genutzt werden soll, sieht die Grundrissplanung für die anderen Immobilien sehr individuell und exklusiv gestaltete Miet- und Eigentumswohnungen unterschiedlichster Grössenordnung vor. Prägendes Element ihrer Fassaden bilden die in jedem Geschoss umlaufenden, auskragenden Balkone. Sie lockern das ansonsten geschlossen wirkende Erscheinungsbild auf und ermöglichen – durch den Verzicht auf Stützen – einen schönen Ausblick auf die angrenzenden Promenaden.

Material- und Service-Qualität ausschlaggebend

Implenia forderte im Sinne von nachhaltigem Bauen für alle Gebäude Minergie-Standard. Der damit verbundene Anspruch des Bauherrn an den baulichen Wärmeschutz lag damit deutlich über den Wärmeschutzanforderungen der SIA 180. Um den Grenzwert von 38 kWh/m²a nicht zu überschreiten, war – neben einer hochwärmegedämmten, luftdichten Gebäudehülle und installierter Wärmerückgewinnung – auch der negative Einfluss von Wärmebrücken zu minimieren. Ein Problem stellte diesbezüglich der Bewehrungsanschluss der umlaufenden Balkone dar. Die individuellen Isokorb-Produkte boten für die vorhandene Balkon-Statik und Belastung die dämmtechnisch und wirtschaftlich optimale Lösung. Um gebäudeübergreifend die einheitliche Qualität der Anschlussbewehrung zu garantieren, wurden bei allen Balkonanschlüssen ausschliess¬lich Isokorb-Typen von Schöck eingesetzt.

„Ein wichtiger Aspekt waren für uns angesichts der Projekt¬grösse die umfangreichen Service-Leistungen des Herstellers", erklärt Key Account Manager Christoph Coloni bei Implenia. „Dank der intensiven Betreuung vor Ort durch den Schöck-Aussendienstler Alain Schira konnten beispielsweise konstruktive Details und auftretende Probleme sofort kompetent geklärt werden".

Neue Isokorb-Produkte setzen Massstäbe

Neben dem zahlreich eingebauten, seit Jahren praxisbewährten Standard-Isokorb von Schöck kamen auch Isokorb-Typen der XT-Baureihe zum Einsatz. Die hochwärmedämmende Eigen¬schaft erreicht der XT-Isokorb der zweiten Generation aufgrund seiner Dämmdicke von 120 Millimetern sowie durch den beim HTE Druckmodul eingesetzten Zuschlagstoff Kronolith. Ein weiterer Vorteil der XT-Isokörbe ist die nachgewiesene geringe Trittschallübertragung. Laut der Hochschule für Technik in Stuttgart vermindern die Isokorb-Typen den Trittschallpegel um bis zu 18 Dezibel gegenüber durchbetonierten Anschlüssen. Gründe für die fünfzigprozentige Trittschallschutz-Ver¬besserung im Vergleich zu herkömm¬lichen Iso¬korb-Produkten sind – neben der Verwendung schalldämmender Materialien – der optimierte Bewehrungsquerschnitt und eine geringere Neigung der Bewehrungsstäbe. Sie erfüllen problemlos die Anforderungen der Schallschutznorm SIA 181. Diese fordert für Balkone bei einer mittleren Lärmempfindlichkeit der Gebäudenutzer eine Begrenzung des Trittschallpegels auf maximal 60 Dezibel.

Optimierte Korbtyp-Festlegung

Die Bewehrungsexperten der Schöck-Anwendungstechnik berechneten die einzelnen Isokorb-Lösungen nach den von den Ingenieurbüros ermittelten Belastungswerten sowie den spezifischen bauphysikalischen Anforderungen einzelner Balkonbereiche. Neben den Lasten aus Eigengewicht plus Auflast (0,3 kN/m²) waren in der Regel eine Verkehrslast und eine Randlast in der Grössenordnung von 3,85 kN/m² beziehungsweise 0,3 kN/m zu berücksichtigen. Das Eigen¬gewicht ergab sich bei einer Betonwichte von 25 kN/m³ aus der variierenden Balkongeometrie und einer Plattendicke von vorwiegend 200 beziehungswiese 220 Millimetern. Die Auskragung des umlaufenden Balkons betrug 2,5 Meter. In vereinzelten Geschossen fiel die Auskragung mit 2,0 oder 1,7 Meter auch deutlich geringer aus.

Durch das umfangreiche Isokorb-Programm von Schöck mit einer grossen Bandbreite verschiedener Laststufen konnten die jeweils zu montierenden Isokorb-Typen wirtschaftlich besonders effektiv dimensioniert werden. Dadurch kamen bei den vorrangig eingebauten Isokorb-Typen K und KXT praktisch fast alle vom Hersteller produzierten Korb-Laststufen (von 20 bis 150) zum Einsatz.

Überprüfung anhand eines Musterbalkons

Eine statische Herausforderung stellte aufgrund der speziellen Balkongeometrie der Anschluss der Eckbalkone dar. „Wir entwickelten eine Lösung aus verschiedenen Isokorb-Typen Q und QXT, die die entstehenden zusätzlichen Belastungen aus Torsion und Querkräften sicher abtragen können", erläutert Seref Diler von der Schöck-Anwendungstechnik aus Baden-Baden (Deutschland). „Dieser Vorschlag wurde in Abstimmung mit dem Bauherren zunächst an einem Mustereckbalkon überprüft. Dabei wurden insbesondere die aus den Belastungen der Isokorb-Typen resultierenden Verformungen, die bei der Schalungsüberhöhung zu berücksichtigen waren, gemessen." Die Messungen bestätigten die errechneten Ergebnisse und damit die sichere Tragfähigkeit der vorgeschlagenen  Anschlusslösung.

Logistik problemlos gemeistert

Die herzustellende und termingenaue Lieferung von rund 6.200 Isokorb-Typen stellte Schöck weder produktionstechnisch noch logistisch vor Probleme. Hier bewies sich die langjährige internationale Erfahrung des Herstellers mit ähnlichen Grossprojekten. Ende August 2011 wurde der letzte Isokorb eingebaut. Damit wurden insgesamt über sechs Kilometer Isokorb montiert.

Autor: Dipl.-Ing. Hans-Gerd Heye

Bautafel

Bauherr: Implenia Development AG

Projektleitung und Ausführung: Implenia Generalunternehmung AG, Ch-1213 Onex (Genf)

Architekten: LRS Architekten Sàrl, CH-1207 Genf (Gebäude A + B); Atelier d' Architecture 3BM3 SA, Ch-1205 Genf (Gebäude C + D); Atelier d'Architecture Group8 Sàrl,  Ch-1219 Châtelaine (Gebäude E)

Bauvolumen: 270.000 m³

Balkonfläche: rund 2.400 m²

Balkonanschlussbewehrung: Vorwiegend Schöck-Isokorb Typ K bzw. Typ KXT, bei Eckbalkonen verschiedene Isokorb-Typen Q und QXT

Projektberatung: Alain Schira, Schöck-Aussendienst Westschweiz, Schöck Bauteile AG, CH-5000 Aarau

Berechnung und Optimierung Isokorb: Schöck Bauteile GmbH, Technisches Büro, 76534 Baden-Baden

Investitionskosten (Gesamtprojekt): ca. 250 Mio. CHF

Bauzeit: Herbst 2009 bis Frühjahr 2012

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