Isokorb® ermöglicht sicheren und wärmebrücken-minimierten Bauteilanschluss
Die tragende und wärmegedämmte Anschlussbewehrung von auskragenden Bauteilen gehört zu den speziellen Herausforderungen beim Rohbau – so auch beim Bau des modernsten Fussballstadions der Schweiz, der Swissporarena in Luzern. Die verwendeten Anschlusselemente haben eine hohe Tragkraft, sind brandschutzsicher und wärmedämmend zugleich. Mit Hilfe des beratenden Aussendienstes und der unterstützenden Anwendungstechnik der Schöck Bauteile AG wurden jedoch nicht nur beim Tribünenbau Anschluss-Bewehrungslösungen durch massgeschneiderte Isokorb-Lösungen perfekt umgesetzt: Auch bei zwei im Rahmen des Gesamtprojektes errichteten, angrenzenden Wohnhochhäusern wurde die Anschlussarmierung zwischen Balkonkragplatte und Geschossdecke mit dem Isokorb optimiert. Just-in-time gelieferte Schöck Isokorb-Typen D und K sowie in Abstimmung mit dem Tragwerksplaner und Rohbauer entwickelte Sonderkorblösungen trugen zu einem besonders zügigen Bewehrungs-Einbau bei.
Ende Juli ist es soweit – die Swissporarena in Luzern auf der Allmend, dem traditionellen Sport- und Freizeitgelände der Stadt, wird offiziell eingeweiht. Das Stadion mit seinen rund 14.000 Sitz- und 4.000 Stehplätzen ist Teil eines im September 2009 begonnenen Grossprojekts. Neben weiteren Sportanlagen inklusive Hallenbad entstehen dabei bis zum Herbst 2012 auch zwei 77 bzw. 88 Meter hohe Wohnhochhäuser mit rund 330 Wohnungen.
Um das Projekt zu finanzieren, wurde es in Form einer Public Private Partnership (PPP) konzipiert. Finanzielle Risiken, die normalerweise die öffentliche Hand trägt, konnten dadurch zum grössten Teil auf private Investoren übertragen werden. Die öffentliche Hand tritt später als Mieterin einzelner Sportanlagen auf. Den Investoren wurde durch die Wohnhochhäuser und im Sportgebäude integrierte Verkaufs- und Büroflächen eine kommerzielle Zusatznutzung eingeräumt.
Hochbelastbar und feuerwiderstandsfähig
Beim Bau des Stadions ergaben sich sowohl beim Anschluss der Fassade der Stehtribüne an die Bodenplatte sowie des auskragenden Tribünen-Hintergangs positive wie auch negative Biegemomente. Diese mussten durch eine ausreichend belastbare Anschlussbewehrung sicher abgetragen werden. Hier bot sich nach Ansicht der Bauverantwortlichen der bei ähnlicher Problematik schon bei vielen Projekten bewährte Schöck Isokorb Typ D als Anschlusselement an. Das Wärmedämmelement mit HTE-Modul aus microstahlfaserbewehrtem Hochleistungsbeton ist korrosionsbeständig und trennt die Bauteile thermisch voneinander ab. So wird die Entstehung von Tauwasser verhindert, das langfristig die Bausubstanz schädigt. Gleichzeitig dient der Isokorb durch die erlaubte hohe Biegemoment- und Querkraft-Beanspruchung als Teil der Statik. Anhand der spezifischen Objektdaten ermittelten die Mitarbeiter der Anwendungstechnik von Schöck für jeden mit einem Isokorb ausgerüsteten Anschluss die optimale Einbaulösung. War an bestimmten Anschlusspunkten aufgrund einer komplizierten Einbausituation der Einsatz eines Standard-Isokorb nicht sinnvoll, wurde im engen Kontakt mit Planer und ausführendem Bauunternehmen eine individuell angepasste, leicht einzubauende Korblösung mit entsprechend dimensionierten Abmessungen entwickelt.
„Eine zentrale Forderung des Bauherrn war bei den Bauteilanschlüssen angesichts der Nutzung eine gewährleistete Feuerwiderstandsklasse R 90“, erklärt Alfonso Zoppi, Projektverantwortlicher der Schöck Bauteile AG. Die hohe Feuerwiderstandsfähigkeit wurde bei den eingesetzten Isokorb-Typen durch bei der Herstellung eingebaute Brandschutzplatten gewährleistet, so dass zusätzliche bauseitige brandschutztechnische Massnahmen nicht erforderlich waren.
Dämmtechnisch optimierte Balkonanschlüsse
Das Erscheinungsbild der errichteten Anlage wird schon aufgrund ihrer Höhe massgeblich von den beiden Wohnhochhäusern geprägt. Mit ihrer filigranen Glasarchitektur und der in Bögen geschwungen verlaufenden Form erzielt die Fassade eine ganz spezielle, attraktiv wirkende Ästhetik. Ungewöhnlich ist auch das Tragwerkskonzept: Die in Skelettbauweise errichteten Gebäude werden durch einen mittig im Bauwerk angeordneten Stahlbetonkern ausgesteift. Er trägt im Zusammenwirken mit 12 hinter der Glasfassade befindlichen Stützen neben der vertikalen Belastung auch die beispielsweise aus den Windkräften entstehenden horizontalen Lasten ab.
Die Glasfassade verläuft nicht in allen Gebäudebereichen durchgehend, sondern wird in einzelnen Geschossen durch auskragende Balkone mit einer gläsernen Brüstung unterbrochen. Für ihren Anschluss an die Geschossdecke mit einer Deckenstärke von 26 Zentimetern wurden je nach statischer Anschluss-Situation mit den Isokorb-Typen K und D wärmedämmtechnisch hochwertige und zügig auszuführende Armierungslösungen realisiert. Die serienmässig in den Isokorb-Typ K integrierte Aufhänge- und Randzugbewehrung ersparte zum Beispiel die bei herkömmlicher Anschlussbewehrung erforderlichen Steckbügel beziehungsweise Bügelmatten. Ein zentraler Pluspunkt war angesichts der damit verbundenen Heizenergieeinsparung die Minimierung von Wärmebrücken. Ausserdem trug die Isokorb-Lösung als trittschalldämmendes Element zu einem erhöhten Trittschallschutz bei.
Auf Paletten „just-in-time“ angeliefert
Der enge Terminplan erforderte neben einer zeitsparenden Bauweise einen reibungslosen Bauablauf. „Allein mit dem zügigen Einbau der Bauteile durch massgeschneiderte Anschlusslösungen war es nicht getan“, erläutert Zoppi. „Bauunternehmer und Planer forderten für einen ungestörten Bauablauf zudem eine absolut termingenaue Bereitstellung der Körbe.“ Um Verzögerungen vor Ort mit hoher Sicherheit auszuschliessen, mussten nach Vorgabe des Bauunternehmers für jeden Bauteilanschluss die dafür vorgesehenen Isokorb-Typen anhand der Bestellliste auf separaten Paletten im Werk zusammengestellt werden. Insgesamt ergaben sich angesichts der rund 2.800 zu liefernden Bauteile rund 100 Transporte vom Fertigungswerk zur Baustelle. „Die Koordination der Fertigstellungstermine der erforderlichen Isokorb-Typen im Werk und ihres Transports auf die Baustelle in exakter Abstimmung mit dem Rohbauer stellten auch eine logistische Herausforderung dar, die aufgrund der guten Zusammenarbeit aller Beteiligten problemlos gemeistert wurde“, erklärt Zoppi.
Planungsunterlagen und technische Dokumentationen zum Wärmedämmelement „Schöck Isokorb“ können direkt bei der Schöck Bauteile AG in Aarau bestellt werden: per Telefon (062 834 00 10), Fax (062 834 00 11) oder E-Mail (info@schoeck-schweiz.ch).