Die vor 100 Jahren erbaute Jungfraubahn war eine visionäre Pionierleistung sondergleichen. Im Dezember 2020 wiederholte sich in gewissem Sinn die Geschichte, als die V-Bahn in Betrieb genommen wurde: Durch den Neubau des Eiger Expresses zum Eigergletscher und der 10er-Gondel zum Männlichen hat sich die Reisezeit zum Jungfraujoch halbiert.
Zwei Bergbahnen auf einen Streich zu bauen ist ambitiös, auch wenn sie die gleiche Talstation haben. Daher der Name „V-Bahn“: Vom gleichen Punkt in Grindelwald Grund führt der Eiger Express mit seinen 44 Kabinen à 26 Plätze zum gleichnamigen Gletscher auf 2‘328 m.ü.M. Gleichzeitig bringt eine neue 10er-Gondelbahn Sommer- und Wintergäste auf den nur leicht höheren Männlichen. In die Talstation integriert sind die neue Haltestelle der Berner Oberland-Bahn BOB, eine Bushaltestelle, ein Parkhaus mit 1.000 Stellplätzen, ein VIP-Lounge, ein Bistro, Shops, ein Skiraum mit belüfteten Spints und Über-Nacht-Skiservice sowie eine Roboteranlage für das Verladen von Gastronomieprodukten für das Jungfraujoch.
Als wären die Dimensionen des Projekts alleine nicht genug: Der Eiger Express ist die schwerste Dreiseil-Umlaufbahn (3S) der Welt. Das heisst, dass die Kabine von einem endlosen Zugseil bewegt wird, während sie auf zwei Tragseilen rollt. Daher das enorme Gewicht. Sie benötigt für ihre knapp 6.500 km Länge und 1.400 Höhenmeter trotzdem nur sieben Stützen, eine Meisterleistung in Sachen Ingenieurskunst. Wesentlich weniger Belastung müssen zwar die knapp 100 Isokorb® Kragplattenanschlüsse von Schöck aushalten, die in der Talstation verbaut wurden. Aber sie erfüllen als tragende Wärmedämmelemente für Stahlbetonkonstruktionen trotzdem eine unverzichtbare Rolle. In diesem Fall vermeidet der Isokorb® T Typ AP Kältebrücken bei ca. 80 m Vorsatzschalen und Brüstungen und bietet damit eine nachhaltige Alternative zum Einpacken mit Dämmstoffen.
Die „Klötze“ an den Füssen der Skisportler machen besonders viel Lärm. Deshalb dämmen über 230 Trittschalldämmelemente der Schöck Tronsole® den Trittschall in den betreffenden Treppenhäusern; so zum Beispiel in der Station der BOB und in den Aufgängen von und zu den beiden Gondelbahnen. Zum Einsatz kamen hauptsächlich der Typ T (Anschluss Treppenlauf an Podest) und Z (Anschluss Podest an Treppenhauswand), aber auch der Typ BL als elastisches Auflager zur akustischen Trennung von Elementtreppenlauf und Podest.
Von Allmen Architekten AG, Interlaken;
Bauspektrum AG, Grindelwald
Jungfraubahn AG, Interlagen; Gondelbahn Grindelwald-Männlichen GGM; Berner Oberlandbahn AG; Wengeralpbahn AG
Frutiger AG, Bern