Die Luftfeuchtigkeit bezeichnet allgemein den Anteil von Wasserdampf im Luftgemisch („Absolute Luftfeuchte“ genannt). Wie viel Wasserdampf in Luft enthalten ist hängt (neben dem Luftdruck) von der Temperatur ab. Je höher die Temperatur ist, desto mehr Wasserdampf kann in der Luft gebunden werden.
Wie in Abbildung 8 zu sehen, fällt beim Abkühlen von Luft ein Teil des enthaltenen Wasserdampfs als Tauwasser aus. Dies ist ein typisches Problem an kalten Oberflächen in beheizten Räumen. Bei hoher Luftfeuchtigkeit besteht an kalten Oberflächen des Weiteren, bereits bevor es zum Tauwasserausfall kommt, die Gefahr von Schimmelpilzbildung. Um den Einfluss des Feuchtegehalts der Luft auf diese Prozesse zu beschreiben, wird die relative Luftfeuchtigkeit verwendet.
Die relative Luftfeuchtigkeit beschreibt als prozentualer Wert, wie stark die Luft mit Wasserdampf gesättigt ist. Hierbei sind 100% relative Luftfeuchte das maximale Fassungsvermögen der Luft. Dabei ist zu beachten, dass die relative Feuchte sich auf die vorherrschende Temperatur bezieht. Da von der Temperatur die maximal aufnehmbare Wasserdampfmenge abhängt, ändert sich bei gleichbleibender absoluter Feuchte mit der Temperatur die relative Luftfeuchtigkeit. Senkt man beispielsweise die Raumluft von 20°C bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 50% auf 18°C ab, steigt die relative Luftfeuchtigkeit um 7%. Grund dafür ist, dass bei sinkender Temperatur die maximal aufnehmbare Wasserdampfmenge abnimmt.