Ein neues Wohnprojekt für ein lebendiges Stadtviertel

Dank verschiedener großartiger Architketurbauten sowie der Neugestal­tung von Straßen, Plätzen und Kais ist das Viertel heute „the place to be“ in Antwerpen. Auch der gemischt genutzte Gebäudeblock Cádiz von POLO Architects und META architectuur­bureau prägt das Erscheinungsbild des Cadix-Distrikts. Insgesamt vier Türme ragen als Landmarke in die Höhe und werden im durchgängigen, nur durch einen Innenhof unterbrochenen Sockelgeschoss sowie den beiden ersten Stockwerken miteinander verbunden.

Im gut 26 Hektar großen Cadix-Distrikt im Norden von Antwerpen wird im Auftrag der Stadt auf rund 200.000 Quadratmetern ein umfassender Quartiersent­wicklungsplan umgesetzt. Der bereits im Frühjahr 2008 verabschiedete Lösungsplan setzt auf Nachhaltigkeit und die Ansiedelung junger Familien. Neben dem umfangreichen Wohnungsbauprogramm, das 75 Prozent der zu bebauenden Geschossfläche ausmacht, wird es viel Platz für Gewerbe und Büros (21 Prozent), kommunale Dienstleistungen (4 Prozent) und den neuen Cadix-Platz als Herzstück des Viertels geben. Die Entwicklung des Quartiers wird in vier großen Etappen umgesetzt. Die Sanierung öffentlicher Liegenschaften erfolgt im Einklang mit den geplanten Bauvorhaben. Eines der für das Viertel vorgesehenen Gebäude ist der am Ostkai des Kattendijkdok gelegene Wohnblock „Cádiz“. Nach Plänen von POLO Architects und META architectuurbureau entworfen, bildet das Gebäude zusammen mit dem angrenzenden Platz einen Bezugspunkt im neu gestalteten Cadix-Viertel.

Ein brutalistisches Kulturerbe macht Platz für den modernen Neubau

Der Bau des Museums aan de Stroom (MAS), die Eröffnung des Red Star Line Museums und die Renovierung von Straßen, Plätzen und Kais beendeten den jahrzehntelangen Verfall im Antwerpener Stadtteil Eilandje, zu dem der Cadix-Distrikt zählt. Dank der neuen staatlichen Förderung interessierten sich auch Projektentwickler für Investitionen im alten Hafengebiet. Der Bau von Wohnhochhäusern am Kattendijkdok (Diener & Diener Architekten) und das Wohnprojekt Cádiz auf der anderen Seite veranschaulichen diesen Wandel. Es entsteht ein neues, trendiges Stadt- Quartier im Eilandje, in das immer mehr Bewohner ihren Weg finden.

Als gemischt genutztes Gebäude wurde Cádiz auf dem Gelände des ehemaligen Zollamtsgebäudes im Cadix-Distrikt errichtet. Obwohl das dort vorhandene brutalistische Gebäude des Architekten Etienne De Pessemier in den 1970er-Jahren nicht ohne Qualitäten war, erwies es sich als ungeeignet für die Unterbringung von Wohnungen. Besonders schwierig war es, jeder Wohnung genügend natürliches Licht zu geben. Zudem lag das Gebäude mitten im Block und war von Parkplätzen und Grünstreifen umgeben. Es fehlten die erforderlichen städtebaulichen Qualitäten, um das neue Wohnquartier mit Leben zu füllen. So wurde dieses Stück Kulturerbe abgerissen. Neu entstanden ist ein weitläufiger Block mit mehr als 40.000 Quadratmetern Wohnfläche, einem Gesundheitszentrum, Gastronomie und Geschäften.

Bezug zur Umgebung in unterschiedlichen Maßstäben

Die Aufgabenstellung war komplex: In einem tiefen Block galt es eine große Anzahl an Wohneinheiten zu schaffen, von der jede einzelne mit ausreichend Tageslicht versorgt werden und einen attraktiven Ausblick haben sollte. Gleichzeitig sollte mit dem Projekt neues Leben in das Stadtquartier kommen. POLO Architects und META architectuurbureau ist es gelungen, diesen Anforderungen gerecht zu werden. Entstanden ist ein bemerkenswerter Block mit einer für Belgien beispiellosen Typologie.

Cádiz sollte eine gute Beziehung zu seiner Umgebung eingehen – und zwar auf unterschiedlichen Ebenen. Im Maßstab der Stadt ist der Baustein weithin sichtbar; im Maßstab des Viertels steht er in direktem Zusammenhang mit dem Platz und den umliegenden Straßen. Dabei hat Cádiz zwei Gesichter: Aus der Nähe, auf Straßenniveau betrachtet, ist

nur der dunkle Sockel mit seinen Geschäften sichtbar, der einen Kontrast zum auskragenden, hell gestalteten ersten und zweiten Obergeschoss bildet. Diese weißen Betonfassadenelemente schirmen die dahinter liegenden Funktionen von der Straße ab und sorgen gleichzeitig durch die wechselseitigen Aussparungen für eine gewisse Transparenz. Sie umgeben den Block und vereinen ihn zu einem festen Ganzen.

Von der Straße aus erlangt der Betrachter einen Blick auf den gemeinschaftlichen, mit Birken und Waldvegetation gestalteten Innengarten oberhalb der Tiefgarage. Hier befinden sich die Eingänge zu den Wohneinheiten. Ein Supermarkt ist im Erdgeschoss untergebracht. Eine grüne Rampe verbindet den gemeinschaftlichen Innenbereich mit den privaten Gärten auf dem Sockel, von wo aus die Bewohner den Blick auf den Hafen und die Stadt genießen können.

Aus der Ferne bietet Cádiz einen anderen und monumentaleren Eindruck. Vier Türme sind von der Bauflucht zurückgesetzt und ragen auf dem Dach des Sockels weit nach oben. Inspiriert von den bestehenden Lagerhallen auf dem Eilandje wählten die Architekten Mauerwerk und Betonfertigteile als dominierende Materialien des Gebäudeblocks.

Gesteigerte Wohnqualität durch asymmetrische Sichtbetonbalkone

Cádiz vereint verschiedene Arten von Wohneinheiten: Apartments, luxuriöse Doppelhäuser, Studios und Sozialwohnungen. Alle Wohneinheiten sind mit Terrassen oder Dachterrassen ausgestattet. Letztere werden durch Außentreppen mit den darunter liegenden Sonnenterrassen verbunden. Die Wohnungen in den Türmen profitieren von charakteristischen Sichtbetonbalkonen auf allen vier Seiten. Diese sind versetzt zueinander angeordnet, um eine optimale Sonneneinstrahlung zu erhalten.

Die weißen, asymmetrisch gestalteten Balkone wurden vorgefertigt und auf der Baustelle installiert. Dabei wurde die konstruktive thermische Trennung mit verschiedenen Typen des Schöck Isokorb umgesetzt – mit der optimal passenden Anschlussart für diese spezielle Beton-Beton-Verbindung für die unterschiedlichen Balkon Geometrien.

 

Bautafel

Bauherr: Cores Development - Builprom - Westhoek

Architekten: POLO Architects, Antwerpen, BE & META Architectuurbureau, Antwerpen, BE

Landschaftsarchitekten: Dirk Vandekerckhove landschapsarchitecten, Gent, BE

Ingenieure: Stability - Stedec, Roeselare, BE

Bauunternehmen: THV Kattendijk (Besix & Van Hout), Antwerp, BE & Eurobeton, Zandhoven, BE

Standort: Kattendijkdok - Oostkaai, Antwerpen, BE

Fertigstellung: 2016

Höhe: 32 Meter

Schöck-Produkte: Isokorb T

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