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Gebäudeensemble mit Zukunftscharakter

Mit den „Westarkaden“ hat die Bahnstadt Heidelberg, die größte Passivhaussiedlung der Welt, zwischen Gadamerplatz und Eppelheimer Straße ein neues Entree erhalten. Das von WWA Architekten aus München konzipierte Ensemble aus drei Gebäudekomplexen verbindet Wohnen, Gewerbe und Arbeit. Über die Ausbildung der Fassaden, der Balkone und Loggien gelang es den Architekten, jeder Nutzung gerecht zu werden und zugleich die energetisch hohen Anforderungen der Passivbauweise zu erfüllen. Für die thermische Trennung der Balkone und Loggien sorgt dabei der Schöck Isokorb CXT mit dem Glasfaserverbundwerkstoff Combar.

Die Bahnstadt Heidelberg ist eines der größten Stadtentwicklungsprojekte Deutschlands. Auf einer Gesamtfläche von 116 Hektar entstand auf dem stillgelegten Güter- und Rangierbahnhof und den ehemaligen Militärflächen der US-Armee im Südwesten der Heidelberger Innenstadt ein Wohn- und Wissensquartier, das Wohnen, Gewerbe, Forschung sowie Freizeit und Arbeiten miteinander verzahnt und dabei auf das Prinzip der kurzen Wege setzt. Auch angrenzende Felder, die Neckarwiesen oder die historische Altstadt sind flussläufig bzw. per Fahrrad oder Straßenbahn in wenigen Minuten erreichbar. Der jüngste Stadtteil der einstigen kurpfälzischen Residenzstadt ist darüber hinaus als zugleich größte Passivhaussiedlung der Welt auch Vorreiter in Sachen Klimaschutz.

Konzept Westarkaden

Der Komplex Westarkaden nach den Entwurfsplänen von WWA Architekten besteht aus einem dreiteiligen Gebäudeensemble. In den Erdgeschossen sind Einzelhandel, Gastronomie und Gewerbe, in den darüber liegenden Etagen rund 300 Wohnungen sowie Büros und ein Kindergarten angesiedelt. Zwischen den Gebäuden gestalteten die Architekten Spiel- und Grünflächen. Ergänzend zum bereits bestehenden Gadamerplatz mit Grundschule und Kindergarten wurde mit den Westarkaden so ein Platz mit Nahversorgungs- und Einkaufszentrum sowie Marktplatz geschaffen. Eine zweigeschossige Tiefgarage inklusive Schnellladestationen für Elektroautos mit rund 500 Stellplätzen für Mieter und Kunden liegt unter dem Ensemble. Die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr ist durch die Haltestelle zweier Straßenbahnlinien sichergestellt.

„Von der Innenstadt kommend entlang der Galilei-/Eppelheimer Straße haben wir mit dem ersten Baukörper, in dem sich Büros und der Kindergarten befinden, einen leichten Hochpunkt geschaffen“, erklärt Björn Fenske von WWA Architekten. An diesen Platz herangestellt sind fünfgeschossige Gebäude. „Vom öffentlichen Platz, der wie ein massiver Sockel steht, erhebt sich daran eine Plattform – die Privatebene mit den Wohnungen, die über einen Innenhof mit Freitreppen zugänglich sind. Damit wurde eine räumliche Trennung von öffentlichem und privatem Bereich geschaffen“, sagt André Kappes von archis Architekten + Ingenieure GmbH, die mit der Ausführung des Entwurfs beauftragt waren.

Ausbildung der Fassaden, Balkone und Loggien

Die Nahversorgung mit dem beständigen Fußgängerverkehr und der Belieferung aufzugreifen, die Anbindung der Arztpraxen und gleichzeitig die Schnittstelle zum ruhigen Wohnen herzustellen – die verschiedenen Nutzungen miteinander zu verbinden und für jede entsprechende architektonische Lösungen ohne Nachteil für eine der anderen zu finden, war eine der großen Herausforderungen an die Architekten. Gelöst wurde das über die Ausbildung der Fassaden, Loggien und Balkone. So wurden im Bauteil 1 Faltklappläden installiert, die der Fassade nicht nur eine besondere Ästhetik verleihen, sondern geschlossen auch den Bewohnern funktionell die Möglichkeit bieten, sich vom Trubel auf dem Marktplatz abzuschirmen und dennoch genügend Tageslicht und Frischluft zu erhalten. Im Bauteil 2.1 und 2.2 schufen die Architekten Loggien mit Faltschiebelementen aus Glas, die als Schallschutz fungieren. Ein Durchlauf mit einem offenen Glasgeländer und deckenhohen Glasbauelementen prägt Bauteil 2.2.

Nachhaltiger Beitrag zum Klimaschutz

Das Bespielen der Gebäude mit verschiedenen Fassadenelementen und unterschiedlich gestalteten Balkonen und Loggien verleiht dem Ensemble eine lebhafte Divergenz – die architektonisch und bauphysikalisch unter der Prämisse Passivhaus jedoch schwer umzusetzen waren, da die energetischen Vorgaben beim Wohnen andere sind als beim Gewerbe. Die unterschiedlichen Konstellationen und Umsetzungen mit Wohnen, Gewerbe und Büros sowie die Tiefgarage unter dem Ensemble und die Treppenhäuser erforderten eine sehr detaillierte Planung aller möglichen Wärmebrücken. „Seitens der Stadt wurde akribisch darauf geachtet, die Vorgaben zum Passivhaus-Standard präzise einzuhalten. Das ließ sich nur mit dem Isokorb CXT bewerkstelligen. In enger Abstimmung mit Schöck haben wir für die verschiedenen geometrischen Ecken diverse Sonderlösungen erarbeitet, um die Balkone und Loggien wärmebrückenfrei und unter den energetischen Vorgaben anzuschließen“, berichtet Marcel Schütze von Schreiber Ingenieure.

Der Isokorb CXT trennt den Beton im Außenbereich thermisch vom beheizten Innenraum und zeichnet sich durch die technologische Materialkomponente Combar für die Zugstäbe aus. „Dieser hochfeste, extrem dauerhafte und nicht rostende Glasfaserverbundwerkstoff hat im Vergleich zu Edelstahl eine um 20-fach reduzierte Wärmeleitfähigkeit. Damit lassen sich Wärmebrücken auf ein Minimum reduzieren“, erklärt Markus Heck, Produktingenieur bei Schöck.

Darüber hinaus ist der Isokorb CXT durch das Passivhaus Institut zertifiziert und punktet durch eine verbesserte Ökobilanz: Der CO2-Ausstoß bei der Herstellung des Isokorb ist im Vergleich zu Edelstahl rund 27 Prozent geringer.

Die (energetische) Zukunft des Bauens

Der Schöck Isokorb CXT trägt wesentlich zur Energiebilanz der Gebäude in den Westarkaden bei und leistet damit einen Beitrag zum Klimaschutz und zur Nachhaltigkeit. Architekt André Kappes: „Die Westarkaden haben Modellcharakter, denn sie zeigen, dass sich eine architektonisch enge Verknüpfung von Wohnen, Gewerbe und Arbeit in der Größe auf energetisch höchstem Niveau ausführen lässt.“

 

Bautafel

Bauträger: Unmüssig, Freiburg
Projektsteuerung: mdbm, Karlsruhe
Bauunternehmen: Peter Gross Bau GmbH, Karlsruhe
Architekt (Entwurf): WWA Architekten, München
Architekt (Ausführung): archis Architekten + Ingenieure GmbH, Karlsruhe
Tragwerksplanung (Ausführung): SCHREIBER Ingenieure, Stuttgart
Tragwerksplanung (Entwurf): THEOBALD + PARTNER INGENIEURE mbB, Kirchzarten
Fertigteilwerk: Pies Betonsteinwerk, Andernach-Miesenheim
Bauphysik: Bayer Bauphysik, Fellbach
Bauzeit: 2017 – 2020

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