Die Anforderungen des Passivhaus Instituts an den baulichen Wärmeschutz stellen heute einen sehr hohen Wärmedämmstandard der Gebäudehülle dar. Das Passivhaus Institut definiert dabei auch die Anforderungen an Wärmebrücken selbst: „Alle Kanten, Ecken, Anschlüsse und Durchdringungen müssen besonders sorgfältig geplant und ausgeführt werden, um Wärmebrücken zu vermeiden. Wärmebrücken, die nicht vermieden werden können, müssen soweit wie möglich minimiert werden."1)
Damit ist klar, dass die Wärmebrücke in dieser Bauweise eine hohe Beachtung erhält. Die wichtigsten Anforderungen an Wärmebrücken sind dabei, dass die Mindestoberflächentemperatur über 17 °C liegt, dass die Konstruktion dauerhaft luftdicht ausgeführt wird und dass die Grenzwerte für die Energieverluste eingehalten werden. Letztere sind abhängig von der Art der Wärmebrücke.
Die Kriterien, nach denen ein Produkt auf seine Passivhaustauglichkeit geprüft wird, unterscheiden sich dabei für die jeweiligen Produktgruppen wie Türen, Fenster, Balkone, usw. Das Passivhaus Institut unterstützt damit Planer, indem es energetisch hochwertige Bauprodukte und Lösungen untersucht und diese als „Zertifizierte Passivhaus Komponente" klassifiziert. Dies gilt wenn der Wärmeverlustkoeffizient ψ einer linearen Wärmebrücke kleiner oder gleich 0,01 W/(mK) ist.2)
Das Passivhaus hat hierzu allerdings noch eine zweite Kategorie entwickelt, mit der es des Weiteren wärmebrückenarme Komponenten auszeichnet. Diese werden als „Energiespar-Komponenten" deklariert. Die Idee dabei ist, Wärmebrückenlösungen, die die hohen Anforderungen für eine „Zertifizierte Passivhaus Komponente" nicht erfüllen, dennoch positiv herauszustellen. In diesen Fällen stellen diese die besten Lösungen dar, so dass man dem Planer hiermit eine Hilfestellung bietet, um das für ihn am besten geeignete Produkt zu wählen.
Weiterführende Angaben zum Passivhausstandard sind im Kapitel Normen und Regelwerke aufgeführt.
1) www.passiv.de
2) W.Feist, R. Pfluger, B. Kaufmann, J. Schnieders, O. Kah: „Passivhaus Projektierungspaket 2007 – Anforderungen an qualitätsgeprüfte Passivhäuser", Passivhaus Institut, Darmstadt, Juni 2007.