„Vielfalt beflügelt Innovation.“ Wie steht es um Nachhaltigkeit in der Lieferkette? Die Lieferanten sind hier zunehmendem Druck ausgesetzt. Was gut ist, denn Druck erzeugt Kreativität. Und Qualität. Wenn wir die Wahl zwischen zwei Lieferanten haben und ein Angebot hebt sich durch bessere Parameter in Sachen Nachhaltigkeit ab, dann entscheiden wir uns dafür. Vor ein paar Jahren war das noch nicht so ein großes Thema. Das ist heute anders. Stichwort moderne Arbeitsplatzmodelle und Diversität. Was bietet Schöck hier? Wir leben Vielfalt, wo wir können. Denn Vielfalt beflügelt Innovation. Bei uns arbeiten Menschen vieler Nationalitäten und Kulturen mit unterschiedlichen Lebensläufen und Denkansätzen. Das ist gerade in einem so spezialisierten Segment wie dem unseren wichtig. Ja, es sind – Stand heute – mehr Männer als Frauen bei uns beschäftigt. Das liegt aber lediglich am traditionell hohen Männeranteil in unserer Fertigung, die rund die Hälfte unserer Mitarbeitenden ausmacht. Wenn wir über moderne Arbeitsplatzmodelle sprechen, dann geht es unweigerlich auch um Home Office. Das ist zum Beispiel für diese Gruppe technisch unmöglich. Wir stellen allerdings fest, dass viele Kolleginnen und Kollegen das gemeinsame Arbeiten vor Ort schätzen und sehr gerne ins Büro kommen. Es ist ja auch so, dass viele gute Ideen und spannende Gedanken ungeplant entstehen, beim informellen Austausch mittags oder auf dem Flur bei einem Kaffee. Wenn man nur noch geplante Online-Meetings hat, entfällt dieser Faktor, der nicht unerheblich ist im Innovationsprozess. Werden Ideen zur Nachhaltigkeit aktiv gefördert im Unternehmen? Wir haben bei uns den so genannten „KVP“, den kontinuierlichen Verbesserungsprozess. Dinge stets besser zu machen, das gehört nun einmal zur Schöck Kultur. Hier heben wir Potentiale der Optimierung, die sich im täglichen Arbeiten ergeben. Das Momentum der Nachhaltigkeit spielt da oft ganz automatisch mit hinein. Zugleich haben wir im Produkt-Entwicklungsbereich natürlich einen strukturierten Prozess, um technologische Innovation voranzutreiben, mit klaren Meilensteinen von der ersten Idee bis zur Serienfertigung. Und auch hier stellen wir fest, dass Ideen rund um die Nachhaltigkeit kontinuierlich zunehmen. Eigentlich müsste Schöck erst 2026 den ersten Nachhaltigkeitsbericht vorlegen, laut Gesetzgeber. Wieso die frühe Initiative? So sind wir eben. Wir warten nicht, sondern machen. Das sorgt auch intern für die nötige Aufmerksamkeit und ermöglicht eine gute Lernkurve. In den kommenden Jahren werden wir den Prozess rund um die Berichterstattung weiter optimieren und sind dann bestens aufgestellt, wenn es soweit ist. „Nachhaltigkeit kann man nicht verordnen.“ Was halten Sie von diesem Satz? Dem würde ich grundsätzlich zustimmen, denn intrinsische Motivation macht den Unterschied zwischen Pflicht und Kür. Und wir bei Schöck streben immer die Kür an, um unsere Vorreiterrolle auch beim Thema Nachhaltigkeit auszubauen. Dennoch will ich gar nicht abstreiten, dass der Druck durch Gesellschaft, Gesetzgeber und Akteure innerhalb des Bauwesens (z. B. Planer) sein Momentum entfaltet. Es braucht Verbindlichkeit und klare Rahmenbedingungen. Nur dann kann im großen Stil etwas bewegt werden. 41 Schöck Nachhaltigkeitsbericht 2022
RkJQdWJsaXNoZXIy NTg5MTA=