Aufgabe ist es, in der Schillerstraße in Cottbus ein Galerie- und Atelierhaus zu entwerfen, dessen Ebenen und Räume sich mit und aus einer Treppenstruktur entwickeln. Dabei sollen Raumsequenzen zur Ausstellung
sowie zur Produktion der Exponate gleichermaßen eingebunden werden. Das Gebäude ist dabei als städtischer, (halb)öffentlicher Ort zu verstehen. Zu Beginn gibt es eine analytische und konstruktive Vorübung zur Treppe, bei der die Studierenden sich durch freie Zeichnungen und filmische Aufnahmen an die Treppe als Element in Ausdruck und Bedeutung herantasten. Die Zeichnung der Treppe in Grundriss, Ansicht und Schnitt, entsprechend dem Titel des Semesterthemas, soll in Form einer Dreitafelprojektion das konstruktive
Verständnis der Treppe sowie Präzision und Ausdruck der Zeichnung als handwerkliches Medium schulen.
Im Anschluss wird es zwei Projekte geben, die durch kurze Übungen zum jeweiligen Einstig einzelner Sequenzen wie Ort - Konzept - Entwurf - Kubatur - Raum - Fassade ergänzt werden und schrittweise ineinander überleiten. Das erste Projekt „Stairway of Art“ bezieht sich dabei auf den Treppenraum als objekhaftes, strukturelles und raumbildendes Element, das sich bereits mit dem konkreten Ort verknüpft. Schwerpunkt hierbei ist die Treppe als gestalterisches und raumkonstituierendes Element kennenzulernen und zu begreifen, sowie aus ihr (durch die Schritte Verortung, Konzept und Entwurf) ein ausdrucksstarkes,
eigenständiges Objekt zu entwicklen, das im weiteren Verlauf überarbeitet wird. Das Projekt 1 fragt nach den Zwischenräumen und -ebenen, die die Treppe mit ihren Podesten oder zwischengeschalteten Geschossen entstehen lässt. Dabei geht es mehr um die Rolle des Aufhaltens auf der Treppe und den Zonen, die
diese aufspannt, als um das konkrete Ankommen an einem Ziel. Das zweite Projekt konkretisiert die „Stairway to Art“. Zum einen werden anhand eines Raumprogramms konkrete Anforderungen an den „Urban Art Space“
gestellt. Nebenräumen müssen in die Struktur mit eingegliedert oder anders ergänzt werden. Anforderungen an verschiedene Atelierarten mit divergenten Forderungen an Belichtung, Ausrichtung, Lage - Malen, Bildhauen, Medienkunst müssen dabei ebenso beachtet werden. Zum anderen entwickelt sich die
„Stairway to Art“ durch architektonische Mittel wie Schwellen, Raumabschlüsse, Material und Fassade vom skulpturalen Objekt zu einem konkreten Gebäude. Die Durchwegung, der Aufenthalt, die Belichtung sowie die Adress- und Ortsbildung sind dabei die entwurfskonstituierenden architektonischen Bestandteile, die es zu bearbeiten gilt.
Für weitere Informationen zur BTU Cottbus Senftenberg, klicken Sie hier.
Universitäten sind Orte der Möglichkeiten. Sie bieten uns in ihrer fachlichen und menschlichen Vielfalt die Gelegenheit in noch Unbekanntes einzutauchen, uns auszuprobieren, zu experimentieren, sowie Interessen zu entwickeln und diese zu verfolgen. Sie bieten uns eine Plattform für Kontakte, Diskussionen und Auseinandersetzungen mit uns und unserer Umwelt. Kunsthochschulen sind dabei besondere Orte, die den Geist des Experiments, des Probierens, Scheiterns und wieder Aufstehens in sich tragen. Hier wird gedacht, skizziert, gebaut, ausgestellt, diskutiert, gelacht und gefeiert – mit jedem Semester wieder von vorn, aber dennoch nie gleichbleibend.
Die Kunst fordert immer neue und vielfältige Antworten auf die kulturellen, gesellschaftlichen, politischen und ökologischen Umstände und Fragen. Sie befasst sich mit dem Leben selbst und lädt dazu ein eine eigene Haltung zu entwickeln. Wir wollen uns damit beschäftigen, wie wir einem Ort mit so diversen Anforderungen Rechnung tragen können. Wie wollen wir miteinander und voneinander lernen? Wie kann der Ort des Lernens unser persönliches und fachliches Vorankommen bestmöglich unterstützen? Wie formuliert die Architektur einen Raum der Konzentration und Vertiefung? In welcher Form ermöglicht sie zugleich die Darstellung und Präsentation sowie den damit verbunden Austausch mit der Öffentlichkeit?
Das Leitbild der Kunstuniversität ist die Stairway to Art. Ein verbindender (Treppen-)raum, dessen Nutzung, räumlich Grenzen, Schwellen und Atmosphäre frei zu entwickeln und zu gestalten sind. Es gilt die beschriebene Vielfalt, Experimentierfreude und Kommunikation durch die architektonische Ausformulierung zu manifestieren. Hier treffen unterschiedliche Studiengänge, Raumfunktionen und Anforderungen aufeinander. Wie greifen diese ineinander? Wie werden sie verbunden und getrennt? Welches Potenzial für die Lehre, das Kunstschaffen und Ausstellen wird ermöglicht?
Für weitere Informationen zur BTU Cottbus Senftenberg, klicken Sie hier.