Spezifischer Transmissionswärmeverlust QT

Der spezifische Transmissionwärmeverlust beschreibt die Wärmeverluste, die durch die Gebäudehülle abgegeben werden.

Zur Ermittlung der Transmissionswärmeverluste werden die energetischen Verluste durch die einzelnen flächigen Bauteile des Gebäudes sowie die Energieverluste durch Wärmebrücken summiert. Die Transmissionswärmeverluste durch flächige Bauteile werden durch den U-Wert des Bauteils pro Fassadenfläche des Bauteils berechnet. Die Transmissionswärmeverluste durch Wärmebrücken HWB können entsprechend der unten aufgeführten Möglichkeiten ermittelt werden.

Anforderungen an den Transmissionswärmeverlust

Das österreichische Institut für Bautechnik (OIB) schreibt in ihrer Richtlinien 6 (Oktober 2011) fest, dass Gebäude bei Neubau oder umfassender Sanierung so zu planen und auszuführen sind, dass Wärmebrücken möglichst minimiert werden. Im Falle zweidimensionaler Wärmebrücken ist jedenfalls die ÖNORM B 8110-2 einzuhalten.

Bei den Transmissionswärmeverlusten ist der Wärmeverlust über die Wärmebrücken zu berücksichtigen. Die Berechnung der Leitwertzuschläge Lψ und Lχ erfolgen gemäß ÖNORM EN ISO 10211-1. Dabei gilt:

Linienförmiger Leitwert von j Wärmebrücken: Formel_6

Punktförmiger Leitwert von k Wärmebrücken: Formel_7

Berechnung des Transmissionswärmeverlustes

Formel_8

mit : Formel_9

in W/K

Für den Wärmevelust über Wärmebrücken gibt es nach ÖN B 8110-6 verschiedene Möglichkeiten der Ausführung und Berechnung

1. Detaillierter Wärmebrücken-Nachweis

Formel_10

 

Dieser Ansatz ist nur zulässig, wenn Wärmebrückendetails nachgewiesen werden, durch Angaben in Wärmebrückenkatalogen oder durch FE-Berechnungen, gemäß ÖNORM EN ISO 10211.

2. Wärmebrückenkatalog

3. Vereinfachter Ansatz

Dieser Ansatz ist nur zulässig wenn die Wärmebrücken ÖNORM B 8110-6 5.3.2 Absatz 2 ausgebildet sind.

4. Pauschaler Ansatz

gemäß ÖNORM B 8110-6 5.3.2 Absatz 3

Begriffsdefinitionen zu den Formeln:

  • HGT sind die Heizgradtage auf den Monat oder auf das Jahr bezogen, vom Standort des Gebäudes abhängig.
  • LT Transmissions-Leitwert eines Gebäudes [W/K]
  • Le thermischer Leitwert für alle Bauteile, die den konditionierten Innenraum und die Außenluft thermisch verbinden [W/K]
  • Lu thermischer Leitwert für Bauteile, die den konditionierten Innenraum über unkonditionierte Räume mit der Außenluft verbinden [W/K]
  • Lg thermischer Leitwert für Bauteile, die den konditionierten Innenraum über den Boden mit dem Außenraum thermisch verbinden [W/K]
  • LΨ Leitwertzuschlag für zweidimensionale Wärmebrücken [W/K]
  • Lχ Leitwertzuschlag für dreidimensionale Wärmebrücken [W/K]
  • LΨ + Lχ ist der Anteil des Wärmebrückeneinflusses an QT
  • Σ ψj · lj stellt den zusätzlichen Wärmeverlust über alle linienförmigen Wärmebrücken (z. B. Balkone, Mauerfuß am Gebäudesockel) dar, mit ψj als außenmaßbezogener, längenbezogener Wärmedurchgangskoeffizient der linienförmigen Wärmebrücke j mit der Länge l.
  • Σ χk stellt den zusätzlichen Wärmeverlust über alle punktförmigen Wärmebrücken (z. B. Durchdringung der Außenwand durch Stahlträger) dar, mit χk als punktförmiger Wärmedurchgangskoeffizient der punktförmigen Wärmebrücke k.

 

 

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Bauphysik
Bauphysik-Handbuch Grundlagen des Wärmeschutzes
pdf, 695,28 KB
(25.09.2018)