Für die Vergleichbarkeit von Produkten und die Prognose der Schallausbreitung im Gebäude ist es wichtig ein einheitliches und normiertes Prüfverfahren für Trittschalldämmelemente zu definieren. Um die geprüften Kennwerte auch im ausgeführten Zustand zu erreichen, ist ein realistischer und repräsentativer Prüfaufbau entscheidend. Dieser und wie die Prüfung durchzuführen ist, wird für Trittschalldämmelemente für Massivtreppen in der DIN 7396 beschrieben.
mehr lesenDie DIN 7396 beschreibt das Prüfverfahren zur "akustischen Kennzeichnung von Entkopplungselementen für Massivtreppen". Sie ist in Europa die erste Norm, die ein Messverfahren für Trittschalldämmelemente für Treppen definiert und eine Vergleichbarkeit von Produkten ermöglicht. Die Prüfungen erfolgen mit bauüblichen Auflasten und Treppengeometrien. Zudem werden ganze Treppenläufe und Podeste geprüft, sodass die Schallübertragung über die tragenden Elemente aber auch über die Fugen berücksichtigt wird. Damit wird das System "Treppe" geprüft und ist mit der Einbausituation im Gebäude vergleichbar. In dem System wird auch die Übertragung über die Fugenplatten berücksichtigt. Wird diese bei der Prüfung vergessen, kann das im Gebäude eine hörbare Verschlechterung bewirken.
Im Verfahren nach DIN 7396 werden pro Trittschalldämmelement zwei Kennwerte bestimmt:
Die Trittschalldämmung wird mit verschiedenen Lastfällen bestimmt, da das schalldämmende Elastomerlager unter Last seine akustische Eigenschaft ändert.
Der Prüfaufbau ist in der DIN 7396 beschrieben. Als Referenzwand zum Empfangsraum dient eine einschalige Wand mit einer flächenbezogenen Masse m′ = (450 ± 10) kg/m² inkl. Putz, sie entspricht der Treppenhauswand im Gebäude. Wird die Referenzwand in Stahlbeton ausgeführt, muss die Wand eine Rohdichte ≥ 2000 kg/m³ aufweisen. Für eine Ausführung mit homogenen Mauersteinen müssen die Steine eine Rohdichteklasse ≥ 1,8 haben.
Das Referenztreppenpodest in Stahlbeton ist auf einer Hilfswand zu lagern, welche statisch ausreichend stabil sein muss und deren Höhe eine horizontale Ausrichtung des Podestes ermöglicht. Der Referenztreppenlauf ist ebenfalls in Stahlbeton herzustellen. Die Anschlussausführung (z. B. Auflagerkonsolen) ist durch die produktspezifischen Anforderungen zu bemessen und daher nicht Teil der DIN 7396.
Die Abmessungen im Gebäude können von den Abmessungen im Prüfstand abweichen. Des Weiteren entstehen im Gebäude zusätzliche Lasten, wie z. B. durch Belag. Dies kann zu unterschiedlichen Pressungen in den Elastomerlagern führen, was die akustischen Eigenschaften der Trittschalldämmelemente massgeblich beeinflussen kann. Aus diesem Grund werden bei der Prüfung nach DIN 7396 bauübliche Zusatzlasten mitgeprüft und durch sogenannte Laststufen angegeben. Die Zusatzlasten werden durch eine Hydraulikpresse erzeugt und mit einem Kraftaufnehmer gemessen.
Die Podest- oder Lauf-Trittschallpegeldifferenz ΔPodest oder ΔLauf beschreibt die Trittschalldämmwirkung des Elements. Sie ist als bewerteter Einzahlwert eine Produktkenngrösse und dient dem akustischen Vergleich von Produkten.
Zur Ermittlung der Kenngrösse wird ein Prüfaufbau mit starrem Anschluss mit dem eines akustisch gelagerten Anschlusses verglichen.
Zur Bestimmung der Podest-Trittschallpegeldifferenz ΔL*Podest werden die beiden Norm-Trittschallpegel Ln0,Podest und Ln,Podest terzweise voneinander subtrahiert. Gleiches gilt auch für die Lauf-Trittschallpegeldifferenz ΔL*Lauf.
ΔL*Podest = Ln0,Podest - Ln,Podest
ΔL*Podest : Podest-Trittschallpegeldifferenz, in Dezibel
Ln0,Podest : Norm-Podest-Trittschallpegel des Referenztreppenpodestes bei starrem Einbau, in Dezibel
Ln,Podest : Norm-Podest-Trittschallpegel des Referenztreppenpodestes mit der zu prüfenden Entkopplung, in Dezibel
Aus den frequenzabhängigen Messwerten ΔPodest wird mit Hilfe der SN EN ISO 717‑2 durch die Anwendung des Bezugsdeckenverfahrens die Einzahlangabe bewerte Podest-Trittschallpegeldifferenz Δw,Podest ermittelt. Dieser Wert dient als akustischer Produktkennwert zur Charakterisierung der trittschalldämmenden Wirkung des Treppen-Dämmelements und wird zum akustischen Produkt-Vergleich herangezogen.
ΔL*Lauf : Podest-Trittschallpegeldifferenz, in Dezibel
Ln0,Lauf : Norm-Lauf-Trittschallpegel des Referenztreppenlaufs bei starrem Einbau, in Dezibel
Ln,Lauf : Norm-Lauf-Trittschallpegel des Referenztreppenlaufs mit der zu prüfenden Entkopplung, in Dezibel
Die resultierenden bewerteten Trittschallpegeldifferenzen werden daraufhin nach SN EN 717‑2 „Akustik – Bewertung der Schalldämmung in Gebäuden und von Bauteilen – Teil 2: Trittschalldämmung" bestimmt. Diese Produktkenngrössen sind für das Nachweisverfahren nicht geeignet.
Aus den frequenzabhängigen Messwerten ΔLauf wird mit Hilfe der SN EN ISO 717‑2 durch die Anwendung des Bezugsdeckenverfahrens die Einzahlangabe bewerte Lauf-Trittschallpegeldifferenz Δw,Lauf ermittelt. Dieser Wert dient als akustischer Produktkennwert zur Charakterisierung der trittschalldämmenden Wirkung der Treppen-Dämmelements und wird zum akustischen Produkt-Vergleich herangezogen.
Die bewertete Trittschallpegelminderung ist die Schalldämmung, die durch die Bauteile Podest oder Lauf inklusive Trittschalldämmelement unter Berücksichtigung der Stossstelle Lauf-Podest oder Podest-Wand erreicht wird. Die bewertete Trittschallpegelminderung dient als Eingangsgrösse für den rechnerischen Nachweis des Trittschallschutzes in der Projektierungsphase in Anlehnung an SIA 181:2020.
Die Podest-Trittschallpegelminderung ΔLPodest wird nach DIN 7396 bestimmt, indem der Norm-Wand-Trittschallpegel Ln0,Wand der Referenzwand und der Norm-Podest-Trittschallpegel des entkoppelten Referenztreppenpodestes Ln,Podest geprüft wird. Anschliessend werden die beiden Grössen frequenzabhängig voneinander subtrahiert.
ΔLPodest : Podest-Trittschallpegelminderung, in Dezibel
Ln0,Wand : Norm-Wand-Trittschallpegel der Referenzwand, in Dezibel
Ln,Podest : Norm-Podest-Trittschallpegel des entkoppelten Referenztreppenpodestes, in Dezibel
Aus den frequenzabhängigen Messwerten ΔLPodest wird mit Hilfe der SN EN ISO 717‑2 durch die Anwendung des Bezugsdeckenverfahrens die Einzahlangabe bewerte Podest-Trittschallpegelminderung ΔLw,Podest ermittelt. Dieser Wert dient als Eingangswert für den rechnerischen Nachweis von Treppenpodesten in Anlehnung an SIA 181:2020.
Die Lauf-Trittschallpegelminderung ΔLLauf wird nach DIN 7396 bestimmt, indem einmal der Norm-Podest-Trittschallpegel des starr angeschlossenen Referenzpodestes Ln0,Podest und danach der Norm-Lauf-Trittschallpegel des entkoppelt gelagerten Referenztreppenlaufs Ln,Lauf geprüft wird. Die Werte werden ebenfalls terzweise voneinander subtrahiert.
ΔLLauf : Lauf-Trittschallpegelminderung, in Dezibel
Ln0,Podest : Norm-Podest-Trittschallpegel des starr in der Referenzwand einbetonierten Referenztreppenpodestes, in Dezibel
Ln,Lauf : Norm-Lauf-Trittschallpegel des entkoppelten Referenztreppenpodestes, in Dezibel
Aus den frequenzabhängigen Messwerten ΔLLauf wird mit Hilfe der SN EN ISO 717‑2 durch die Anwendung des Bezugsdeckenverfahrens die Einzahlangabe bewerte Lauf-Trittschallpegelminderung ΔLw,Lauf ermittelt. Dieser Wert dient als Eingangswert für den rechnerischen Nachweis von Treppenläufen in Anlehnung an SIA 181:2020.
Zur Vergleichbarkeit von Produkten wurde bisher in einer akustischen Vereinfachung die Kenngrösse Δn,w herangezogen. Diese Kenngrösse wird mit einer einfachen Differenzbildung ohne Anwendung des Bezugsdeckenverfahren bestimmt:
Ln0,w,Podest: bewerteter Norm-Trittschallpegel des Referenztreppenpodestes bei starrem Einbau
Ln,w,Podest: bewerteter Norm-Trittschallpegel des Referenztreppenpodestes mit der zu prüfenden Entkopplung
Ln0,w,Lauf: bewerteter Norm-Trittschallpegel des Referenztreppenlaufs bei starrem Einbau
Ln,w,Lauf: bewerteter Norm-Trittschallpegel des Referenztreppenlaufs mit der zu prüfenden Entkopplung
Die bewerteten Norm-Trittschallpegel werden nach SN EN ISO 717‑2:2013‑06 aus den Norm-Trittschallpegeln nach DIN 7396 bestimmt.
Die Werte der Tabelle sind unter maximal zulässiger Eigenlast des angeschlossenen Treppenbauteils gemäss DIN 7396 geprüft worden und stellen somit Werte auf der sicheren Seite dar. Die akustischen Kennwerte der Schöck Tronsole® Typen wurden alle in Kombination mit der Fugenplatte Schöck Tronsole® Typ L gemessen. Werden systemfremde Fugenmaterialien mit dem Trittschalldämmelement Schöck Tronsole® kombiniert, ergeben sich im Allgemeinen, aufgrund der gegebenenfalls höheren Trittschallübertragung über das flankierende Fugenmaterial, schlechtere Trittschalldämmwerte. Die angegebenen Kennwerte sind in diesen Fällen nicht mehr sichergestellt. Die Ausbildung einer Luftfuge ist möglich, wenn sichergestellt ist, dass sich weder durch Schmutz noch durch Putz Schallbrücken bilden können.
Zusätzlich zu den Elementbreiten von 1000 mm wurden auch Breiten bis 1500 mm in Anlehnung an die DIN 7396 geprüft. In der DIN 7396 ist der Prüfaufbau nur mit einer Laufbreite von 1000 mm beschrieben. In der Praxis sind jedoch auch breitere Treppen üblich. Mit den geprüften Kennwerten der Schöck Tronsole® nach DIN 7396 sind Sie immer auf der sicheren Seite: sowohl beim rechnerischen Schallschutznachweis als auch bei Schallmessungen auf der Baustelle.
Die Kennwerte der Schöck Tronsole® sind für den schlechtesten Fall angegeben. Aus diesem Grund können die geprüften Kennwerte in den Prüfberichten besser sein als die in der folgenden Tabelle dargestellten Kennwerte.
Hinweis:
1) Kennwerte für Elementbreiten > 1000 mm wurden in Anlehnung an DIN 7396 geprüft.
2) Typ T-V7: Kennwerte sind von der Schöck Tronsole® Typ T-V8 übernommen.
3) Typ BL: Kennwerte sind von der Schöck Tronsole® Typ BZ übernommen.