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Wärmebrückenminimiert und schallgedämmt

Die sächsische Landesregierung beschloss 2012, den Sitz der Sächsischen Aufbaubank – Förderbank – (SAB) von Dresden nach Leipzig zu verlegen. Den internationalen Architekturwettbewerb für das neue Hauptgebäude gewann das Büro ACME aus London. Dem transparent gestalteten Gebäude ist ein öffentlich zugänglicher Wald aus Betonsäulen vorgelagert. Akzente setzen die Gesimselemente, die sich um die dominierende Glasfassade schlängeln. Die thermische Trennung im Anschluss an die Geschossdecken sichern dabei verschiedene Isokorb Typen der Schöck Bauteile GmbH. In den Treppenhäusern sorgt das Trittschalldämmelement Schöck Tronsole zuverlässig für die akustische Entkopplung und eine ruhige Arbeitsatmosphäre in den angrenzenden Büros.

Die 1991 gegründete SAB des Freistaates Sachsen vergibt Fördermittel für Unternehmen, Forschung, Wohnungs- und Städtebau. Rund 500 der zirka 1.000 Mitarbeiter arbeiten am neuen Standort Leipzig, der 10.000 Quadratmeter umfasst und fußläufig zur Altstadt liegt. Zuständig für die Planung und Bauüberwachung des Projekts war ACME mit Sitz in Berlin. Die deutsche Tochter des gleichnamigen Londoner Architekturbüros hat die internationale Ausschreibung des Neubaus der SAB Zentrale gewonnen.

Forum als Säulenwald

Das L-förmige, auf dem quadratischen Grundstück über Eck angelegte Gebäude öffnet sich in das mit freistehenden Sichtbetonsäulen gestaltete Forum. Dieser Vorplatz kann dank eines Durchgangs zwischen den beiden Gebäudeflügeln im Erdgeschossbereich durchquert werden und verbindet so den Innenstadtbereich mit den dahinter liegenden Quartieren. „Der Säulenwald des Forums ist ein Außenraum vor dem Bankgebäude, der rund um die Uhr der Öffentlichkeit zugänglich ist. Dies war auch der Impulsgeber für diese Idee. Die traditionelle Typologie der Bank – der Tempel, der auf Säulen steht, wie man es aus den letzten Jahrhunderten kennt – sollte hier anders dargestellt werden. Die Säulen stehen in keinem Raster zueinander und verbergen fast das Gebäude dahinter. Die Förderbank soll nicht Macht und Geld darstellen, sondern Öffentlichkeit und Offenheit repräsentieren“, erklärt Heidrun Schuhmann von ACME. Die aus hochfestem Schleuderbeton gefertigten Säulen schließen jeweils mit pilzförmig zu einer Decke ausgebildeten Kapitellen ab und werden auf diese Weise in die Gebäudestruktur eingebunden.

Schwungvolle Glasfassaden

Der fünfgeschossige Stahlbetonbau erschließt sich in der Ebene über ein sechs Meter hohes Erdgeschoss. „Die Fassade des Erdgeschosses haben wir aufgrund der Höhe mit einer Stahlfassade realisiert“, erklärt Heidrun Schuhmann. Die Obergeschosse wurden als Pfosten-Riegel-Fassade mit raumhohen Verglasungen und einem Rahmen aus Aluminium geplant. Die geschwungene Form des Gebäudes lässt kein regelmäßiges Gebäuderaster zu. So wird das Gebäude mit äußeren umlaufenden Fassadenstützreihen und mittigen Kernwänden gehalten. Daraus bestimmen sich Stützweiten von zirka 5 bis 8,5 Meter. Die vertikalen Lasten werden über Stahlbetonstützen und aussteifende Wände abgetragen.

Ein Kilometer Gesimselemente

Jede Etage ziert eine Gesimsverblendung aus Weißbeton auf einer Gesamtlänge von einem Kilometer. Die einzelnen Elemente der Gesimsbänder sind mit einem tragenden Wärmedämmelement für auskragende Bauteile, dem Schöck Isokorb, an die Geschossdecken angeschlossen. „Der 21 Meter hohe vertikale Säulenwald lehnt sich horizontal an das Gebäude an, dadurch konnten die Geschossdecken nicht wirklich auskragen. Sie erscheinen durch ihre Betonfarbigkeit so, als würden sie von außen nach innen und umgekehrt durchlaufen“, beschreibt Heidrun Schuhmann die optische Wirkung.

Gestalten mit Schöck Isokorb

Die Geschosse liegen nicht bündig übereinander, sondern sind etagenweise verschoben. Das zeigt sich insbesondere dort, wo die Geschossplatten nach außen schwingen und Balkone bilden. An dieser Stelle sorgt der Einsatz des Schöck Isokorb für die statische Lastabtragung und Wärmebrückenminimierung. So sind konstruktive Lösungen möglich, die den steigenden energetischen Anforderungen gerecht werden und architektonisch ein hohes Maß an Flexibilität zulassen.

Durch die geschwungene Form und Geometrie der Gesimsbauteile waren dafür keine Standardprodukte geeignet. Sie mussten speziell und mit Hilfe der Anwendungstechniker von Schöck bemessen werden. Die tragenden Wärmedämmelemente wurden von Schöck werkseitig in der angepassten Bewehrungsführung geliefert. Friedbert Hofmann von der informbeton GmbH aus Schwepnitz, die die Bauteile entsprechend der statischen Vorgaben in Anzahl und Lage in die Fertigteile eingebaut hat, sagt: „Der Schöck Isokorb ist aus der Bauindustrie und den Bauwerken nicht mehr wegzudenken. Jedes Bauteil, das an einem warmen Gebäude statisch angebracht wird, muss mit einem tragenden Dämmelement befestigt werden, um Wärmebrücken zu vermeiden“. Um die Gesimselemente während des Transports, der Baustellenmontage und des Betonierens der Geschossdecken vor Verschmutzung zu schützen, wurden sie wie eine „Praline“ eingepackt. Lediglich die Anschlussbewehrung des Isokorb ragte heraus.

Effektiver Trittschallschutz

Ein effektiver Trittschallschutz schafft ein angenehmes, ergonomisches Umfeld, das dem Selbstverständnis einer modernen Bank entspricht. In den in Ortbeton hergestellten Treppenhäusern sorgt die
Schöck Tronsole Typ Z für die akustische Entkopplung zwischen den Treppenpodesten und -hauswänden. In den Wänden jedes Treppenhausturms sind pro Podest jeweils drei Tronsole Typ Z verbaut, um die halbrunden Podeste aufzulagern und akustisch vom restlichen Gebäude zu entkoppeln. Die handgeschliffenen Sichtbetontreppen wurden vom Fertigteilwerk angeliefert und jeweils von oben mit einem Kran eingesetzt. Der Anschluss an die halbrunden in Ortbeton hergestellten Zwischenpodeste wurde über Anschlusseisen monolithisch hergestellt.

Die Tronsole Typ F entkoppelt die Treppenläufe vollflächig von der Geschossdecke und minimiert somit auch an dieser Stelle die Gefahr von Schallbrücken. Die Fußpunkte der Treppenläufe im Erdgeschoss sind mit der Tronsole Typ B schallgedämmt aufgelagert. Dadurch sind sowohl die Treppenläufe als auch die Podeste umlaufend von den Treppenhauswänden entkoppelt.


Bautafel

Bauherr: Sächsische Aufbaubank – Förderbank – (SAB) Dresden
Architekt: Wettbewerbsgewinner ACME, London, vor Ort vertreten durch ACME, Berlin
Tragwerksplanung: Knippers Helbig GmbH, Berlin
Bauunternehmung: Ed. Züblin AG, Dresden
Schöck Produkte: Schöck Isokorb XT Typ D, K, Q; Schöck Tronsole Typ B, F, Z

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