Im September 2019 fiel der Startschuss für das bislang umfangreichste Projekt in der Geschichte des oberösterreichischen Bau- und Transportunternehmens Felbermayr. Der Errichtung der neuen Konzernzentrale in Wels-Oberthan ging eine jahrelange Standortsuche voraus, umso schneller konnte der Bau errichtet werden: Bereits im Sommer 2021 war das neue Gebäudeensemble mit einer Grundfläche von rund 40.000 Quadratmetern bezugsfertig. Beim Bau setzte das Unternehmen auf den Einsatz hochwertiger Produkte aus dem Hause Schöck.
In weniger als eineinhalb Jahren Bauzeit ist in Wels-Oberthan die neue Firmenzentrale der Felbermayr Holding entstanden. Das Unternehmen betreibt die Geschäftsfelder Transport und Hebetechnik sowie Hoch- und Tiefbau, Spezialtiefbau und Wasserbau. Felbermayr hat sich vor allem als Fullservice-Dienstleister für Spezialtransport auf Straße, Schiene oder zu Wasser einen Namen gemacht. Mit aktuell knapp 2.800 Mitarbeitern, verteilt auf 72 Standorte in 19 Ländern, zählt der Familienbetrieb damit zu den führenden Bau- und Transportunternehmen Europas
Rund 100.000 Quadratmeter umfasste der Bauplatz, was ungefähr der Fläche von 14 Fußballfeldern entspricht; die verbaute Fläche beträgt circa 40.000 Quadratmeter. Zum Gebäudeensemble gehören neben dem neuen Büro- und Verwaltungsgebäude auch umfangreiche Lagerhallen, ein 9.000 Quadratmeter großes Werkstattgebäude samt Lackierkabinen für den eigenen Fuhrpark sowie mehrere Waschboxen, ein spezieller Bremsenprüfstand für Lkw und sogar eine eigene Betriebstankstelle.
Für die 700 Beschäftigten am Standort wurde ein eigenes Sozialgebäude errichtet, das neben einem Restaurant auch einen firmeneigenen Betriebskindergarten sowie ein Fitness-Studio für die Mitarbeiter beherbergt. Weitläufige Grünflächen zwischen dem Büro- und Verwaltungstrakt und dem Sozialgebäude schaffen ruhige Aufenthaltsbereiche im Freien und eine optimierte Arbeitsumgebung zur Vereinbarkeit von Arbeit und Familie, denn der Firmenvorplatz wird so vom dahinterliegenden, ausgedehnten Verkehrslogistikzentrum des Unternehmens abgeschirmt. Der gesamte Tiefbau, die Rohbauarbeiten sowie die gesamten Außenanlagen wurden in Eigenregie durch die Felbermayr Geschäftsfelder Bau sowie die Transport- und Hebetechnik ausgeführt.
Die Planung übernahm das ortsansässige Architekturbüro benesch, stögmüller architekten. Das großzügige Umfahren der Gebäude mit langen Lkw-Zügen und Spezialtransportern war eine der wesentlichen Planungsparameter im Zuge des Gesamtentwurfs. „Der gesamte Entwurf ist exakt abgestimmt auf die Bewegungsabläufe der größten Fahrzeuge, die das Firmengelände verlassen“, erklärt Architekt Harald Benesch.
Eines der ausschlaggebendsten Argumente für den neuen Standort war auch die neue Autobahnauf- und -abfahrt in Wimpassing, die Ende 2019 für den Verkehr freigegeben wurde. Nur einen halben Kilometer vom neuen Betriebsgelände entfernt, bietet sie dem Unternehmen einen idealen Anschluss ans überregionale Verkehrsnetz.
Ein Projekt dieser Größenordnung mit seinen vielfältigen, unterschiedlichen Nutzungen und entsprechenden baulichen Anforderungen erfordert ein umfangreiches bautechnisches Know-how, auf das Felbermayr mit seiner langjährigen Erfahrung aus zahlreichen Spezialbauvorhaben zurückgreifen kann. So wurde bereits im Rohbau auf den Einsatz hochwertiger Produkte größten Wert gelegt und auf die bewährte Technik aus dem Hause Schöck gesetzt, wie zum Beispiel im Bereich der Betondecken, wo punktförmig mit Säulen gestützte Flachdecken maximale Flexibilität in der Grundrissgestaltung sowie die volle Nutzbarkeit der Geschossdecke sicherstellen. Das für diese Konstruktion kritische Problem des Durchstanzens der Säulen, verbunden mit Rissbildung in der Decke und im Extremfall Einbüßen der Tragfähigkeit, wurde mit der Schöck Bole Typ U als Durchstanzbewehrung verhindert. Diese besteht aus Doppelkopfbolzen beziehungsweise -ankern, die über Distanzstäbe in der richtigen Position gehalten werden. Diese Bewehrungselemente werden mit Abstandhaltern auf die Schalung beziehungsweise dem Grund der Bodenplatte aufgestellt und anschließend die Bewehrung verlegt. Damit ist nicht nur der Einbau selbst deutlich vereinfacht, sondern es verkürzt auch die Installationszeit signifikant, was sich vor allem bei Projekten mit knapp bemessener Bauzeit als wesentlicher Vorteil erweist.
Über 10.000 Quadratmeter beträgt die Fläche der Tiefgarage, auf der alle anderen Gebäude lasten. Bau- und ausführungstechnisch stellte das Untergeschoss damit einen der anspruchsvollsten Bauabschnitte dar und erforderte entsprechendes Know-how und Ausführungsqualität. Aufgrund der Dimension wurde das Tiefgeschoss zur Unterbrechung und Vermeidung von Spannungsrissen in drei Bauabschnitten in Ortbetonbauweise errichtet. In der Regel ist die Herstellung der Dehnungs- beziehungsweise Dilatationsfugen zwischen den einzelnen Abschnitten mit einem erheblichen baulichen und zeitlichen Aufwand verbunden. Durch den Einsatz von Schöck Querkraftdornen entfallen komplizierte Detaillösungen wie Stützkonsolen oder Gleitlager zur Gänze. Die einbaufertigen Dorne aus Edelstahl übernehmen die Verteilung der Querkräfte und sorgen für riss- und schadensfreie Bauteilübergänge – und sind, einmal eingebaut, zudem vollständig wartungsfrei.
Bauherr: Felbermayr GmbH, 4600 Wels
Architektur: benesch, stögmüller architekten, 4600 Wels
Bauweise: Ortbeton und Beton-Fertigteile
Gebäudehülle: vorgehängte, hinterlüftete Aluminiumfassade
Grundstücksfläche: 100.000 m²
Bebaute Fläche: 40.000 m²
Bauzeit: September 2019 – Juni 2021
Produkte: Schöck Bole, Schöck Querkraftdorne